Unsere Open Hands-Mitarbeiter kommen in viele Behausungen, die Orte extremer Armut und Vernachlässigung sind. In diesen winzigen Hütten leben Kinder, die sich daran gewöhnt haben, dass ihre grundlegenden Bedürfnisse nie gestillt werden. Diesen Kindern fehlt es an Nahrung, emotionaler Wärme und Fürsorge. Viele Kinder teilen sich ein kleines Bett oder sie schlafen auf dem Boden. Spielzeug gibt es nicht. Das Leben hier wirkt trostlos, mit nur wenigen Freuden. Der eingeschränkte, wenn überhaupt vorhandene Zugang zu Trinkwasser und Strom, gepaart mit sehr eingeschränkten elterlichen Fähigkeiten, führt dazu, dass diese Behausungen schmutzig und verwahrlost sind.
Rumänien bleibt einer der ärmsten Staaten in der EU. Die schwere materielle Entbehrungsrate der rumänischen Kinder ist dreimal höher als die EU-Durchschnittsrate - UNICEF 2019
Weil wir glauben, dass jedes Kind das Recht auf ein sicheres und liebevolles Zuhause hat, konzentrieren wir uns auf die Arbeit mit Kindern, und zwar nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause. Wir besuchen die Kinder zu Hause, um zu verstehen, unter welchen Bedingungen sie leben und wie wir ihnen helfen können. Auf diese Weise können wir auch zu den Eltern, die selber hilfsbedürftig sind, eine Beziehung aufbauen und mit ihnen arbeiten, um das Leben der Kinder grundlegend zu verbessern.
Wir besuchen Kinder zu Hause, um Familien zu stärken und Eltern zu befähigen, aus der Armut auszubrechen. Nachfolgend findet ihr eine kurze Zusammenfassung davon, wie ein typische Hausbesuch aussieht.
Viele Eltern sagen, dass wir ihnen wieder Hoffnung gebracht haben. Sie haben so lange alleine kämpfen müssen, ohne dass sich jemand um sie gekümmert hätte, dass Hoffnung und Vertrauen Begriffe sind, die sie nur schwer fassen können. Darum brauchen wir bei unserer Arbeit viel Geduld – denn es braucht Zeit, um vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und alt eingeschliffene Muster zu verändern.
Viele Eltern, mit denen wir arbeiten, kennen ihre Rechte gar nicht. Darum unterstützen wir Eltern in Bezug auf Sozialleistungen und Gesundheitsversorgung. Wir lehren die Eltern auch Hygieneregeln und was Kinder brauchen, damit es ihnen gut geht. Diese Eltern haben noch nie erlebt, dass jemand ihnen helfen wollte, ehe Open Hands kam, und deshalb freuen sie sich über unsere Besuche und nehmen Ratschläge gerne an.
Hausbesuche geben uns die Möglichkeit, festzustellen, ob die Kinder versorgt sind. Wir unterstützen Familien mit Kleidung, Decken und Schuhen. Wir versorgen sie auch mit Essen – dabei schauen wir genau, was jede einzelne Familie braucht.
Da die Häuser, in denen die Familien leben, zumeist hoffnungslos überfüllt, baufällig und unhygienisch sind, es aber einfach keinen alternativen Wohnraum gibt, ist viel Arbeit notwendig, um bestehende Häuser zu sanieren. Manchmal reicht ein neues Dach, manchmal muss ein Haus aber auch zum Teil oder ganz neu aufgebaut werden. Oft müssen Fenster und Türen ausgetauscht werden. Ein gründlicher Hausputz und ein frischer Anstrich gehören eigentlich immer zum Programm. All diese Arbeiten und noch viel mehr tun wir in Zusammenarbeit mit den Eltern. Bei diesen Projekten werden wir auch von einigen örtlichen Behörden unterstützt und manchmal helfen uns auch Betriebe vor Ort, alles mit dem einen Ziel – um sicherere und menschenwürdigere Lebensbedingungen für Kinder und deren Familien zu schaffen.
Kinder müssen wissen, dass sie wertvoll sind. Viele Kinder, mit denen wir arbeiten, wissen noch nicht einmal, wann sie Geburtstag haben, geschweige denn, dass sie ihren Geburtstag jemals mit Freude und Spaß gefeiert hätten! Wir möchten, dass sie wissen, wie wertvoll sie sind – darum feiern wir mit ihnen Geburtstag! Jedes Kind erhält an seinem Ehrentag einen wunderschönen Kuchen und ein Geschenk.